Huhu *wink*
Habt ihr meine hübschen weissen Pfötchen schon bemerkt? Ich glaube, die haben Martina und Patric ein wenig schwach werden lassen, und so bin ich unverhofft an einen Zusatzplatz im Katzenteam des Haushalts gekommen. Zum Glück!
Nach zwei vollen Jahren bei Parena’s Pfotenhilfe war es einfach Zeit für mich, mir mein privates Serviceteam anzulachen und in meine eigenen vier Wände zu ziehen. Ein grosser Garten mit vielen Vögeln hat es hier auch – allerdings darf ich den bislang erst vom Fenster aus bewundern. Sie sagen, ich muss zutraulicher werden, bevor ich da auf Abenteuer gehen kann.
Keine so leichte Aufgabe für mich; ich bin eher von der sehr vorsichtigen Sorte. Wer mich ungebeten zu streicheln wagt, kriegt schon mal eine Pfote übergezogen. Aber meistens bin ich dabei gnädig und lasse es bei der Light-Version ohne Kralleneinsatz bewenden. Ich arbeite aber hart an mir und frage bei meinen Menschen immer wieder vorsichtig um Streicheleinheiten an, um mich daran zu gewöhnen. Inzwischen finde ich es gar nicht mehr so schlimm, solange sie sich langsam annähern und vorsichtig streicheln.
Schon auf dem Weg in mein neues Zuhause habe ich den beiden klargemacht, dass ich eine besondere Dame bin und meinen (sehr) eigenen Willen habe. Obwohl ich mich freute, endlich in meine Familie ziehen zu dürfen, bekam ich im letzten Moment doch das Nervenflattern und wollte mich partout nicht in die doofe Transportbox stecken lassen. Sie hatten ganz schön zu tun mit mir, und als Patric helfen wollte, habe ich ihn heftig in die Hand gekratzt – das hat noch den ganzen Heimweg lang geblutet und Martina musste fahren. Das war kein guter Einstand; ich hoffe nur, er verzeiht mir das eines Tages.
Als ich endlich in der Box war und die beiden losfahren wollten, stieg ich aus dem Ding, noch bevor wir auf der Strasse waren. Na bravo. Die Gesichter der beiden hättet ihr sehen sollen! 😀
Okay, nach dem Zwischenfall mit Patrics Hand war das verständlich, dass es ihnen nicht so geheuer war, mit einer wehrhaften Katze im Auto eingesperrt zu sein. Ich zeigte mich gnädig und liess die beiden in Ruhe und inspizierte erstmal das Auto. Auf einen Kampf mit mir wollten sie sich nicht einlassen. So wurde beschlossen, mal langsam loszufahren, in der Hoffnung, dass ich mich vielleicht irgendwo hinlege.
Damit hatten sie mich – nach einer kompletten Runde durchs Auto musste ich mir eingestehen, dass es in der Transportbox doch vergleichsweise gemütlich war, also ging ich wieder rein. Da machten sie die Türe zu und Patric passte für den Rest der Fahrt gut auf, dass ich blieb, wo ich seiner Meinung nach hingehörte, und auch, dass ich genügend kühle Luft bekam und was zu trinken, weil ich die ganze Zeit so gehechelt habe.
Als ich ankam, fand ich in meinem Zimmer die kleine Ronda vor. Sie wirkte ziemlich verloren, also hab ich mich ihr angenommen. Zuerst war das zwar etwas spassfrei, weil sie sich immer in eine ihrer Höhlen verkrochen hat, wenn ich mit ihr spielen wollte. Aber sie war so süss, und sie erinnerte mich an die Babys, die ich einmal hatte. Also hab ich eine Pflegemama-Rolle bei ihr übernommen und mich fortan darum gekümmert, dass sie ihr Futter schön leerfrass, einen sauber gepflegten Hintern hatte und liebevoll bespielt und bespasst wurde.
Inzwischen ist sie grösser und ich kann beim Spiel mit ihr so richtig Gas geben. Wir haben wirklich viel Spass miteinander; sie ist fast so schnell wie ich, und so flitzen wir im ganzen Haus um die Wette oder balgen uns am Boden oder auf dem Küchentisch. Dorthin dürfen wir allerdings nur, wenn unser Personal nicht am Essen ist. Ich hab das recht schnell verstanden, aber Peggy und Ronda versuchen es immer mal wieder.
Die Küche ist überhaupt ein toller Ort, dort hantieren sie immer mit so vielversprechend raschelnden und verheissungsvoll duftenden Futtersachen. Ich setze mich dann jeweils zu ihnen, in der Hoffnung, dass ich diese Geheimnisse genauer inspizieren darf, aber in dieser Hinsicht sind sie egoistisch. Sie sagen immer, ich mag das nicht essen und es sei nicht gut für mich. Woher wollen sie denn das wissen?
Aber sie sagen es so nett, dass der Grund für ihren Egoismus wohl ein gutgemeinter sein muss. Also respektiere ich es und sitze einfach nur da und schaue zu. Vielleicht hab ich ja Glück und es fällt eines Tages doch was runter – man kann nie wissen!
Ich bin Mamas zweiter Schatten. Wie Peggy begleite ich Martina gerne durchs ganze Haus und schaue immer mal vorsichtig, ob sie vielleicht eine Hand für eine Streicheleinheit frei hat. Oder zumindest für ein Probestreicheln – zu lange muss das ja dann nicht sein. Dafür hat sie Peggy. 🙂
Mit Peggy mache ich ab und zu auch Spass-Sachen wie Fangen, Pfotenhiebe oder gemeinsam an der Sonne chillen. Ein wenig suspekt ist mir Dafne; sie redet so viel und quatscht mich oft grundlos und lautstark an. Mir ist nicht ganz klar, was sie dann von mir will, also fauche ich vorsichtshalber mal, um sie auf Abstand zu halten. Ich steh nicht so auf Psychospielchen, Dafne offenbar schon – zumindest hat sie einen leicht schrägen Humor.
Oh, und wusstet ihr, dass Mama und Papa ganz schrecklich falsch singen und pfeifen? Also davon hat mir ja zuvor leider keiner was gesagt. Da sitzen sie am Computer und jammern in den falschesten Tonlagen vor sich hin, so dass es mir in den Ohren schmerzt. Ich bin jetzt erfolgreich dabei, das abzustellen. Leider reicht ein kritischer Blick meist nicht aus, und so muss ich auf den Schreibtisch und dort auf den «Stop»-Button drücken, sprich: einmal energisch auf die Hand schlagen. Dann ist jeweils schnell wieder Ruhe. Und sie lachen! Ich versteh nicht, was an dem schrecklichen Geheul lustig sein soll – ihr vielleicht?
Naja. Ich mag die beiden trotzdem irgendwie. Und ich glaube, sie haben mich echt lieb! Zumindest sagen sie das. Und es fühlt sich auch so an.
Und überall hat es so kuschlig weiche Bettchen hier. Mit coolem Design. Ich passe mit meinem hübschen roten Fell wie angegossen darauf. Mein Favorit ist aber das violette Prinzessinnenbett, darin kann ich mich lang machen in alle Richtungen; es nimmt kein Ende und ich versinke so schön darin! Ich liebe es.
Dahin verziehe ich mich jetzt auch wieder, bevor es mir eine meiner Freundinnen wegschnappt.
Hat mich gefreut, mit euch zu schreiben.
Liebe Grüsse,
eure Runa (alias Goldstück)