Wir haben Freitag, den 2. Dezember 2016. Für die meisten ist heute einfach Freitag. Oder Freitag vor dem 2. Adventswochenende.
Für uns ist es ByeBye Switzerland. Take-off!
Und davor auch noch jede Menge zu erledigen.
Unzählige TV-Sendungen über Auswanderer haben wir uns schon angesehen – lange, bevor wir geahnt hätten, dass wir eines Tages tatsächlich auch zwei davon sein würden. (Wenn auch zum Glück ohne TV!)
Ich hab mich oft gefragt, wie es den Menschen in dem Moment wohl zumute ist, wenn sie die Türen hinter sich schliessen und losfahren, die Heimat verlassen. Wenn es kein Zurück mehr gibt. (Also klar gibt es das – das gibt es immer! Aber das ist ja nicht Zweck der Sache. Jedenfalls nicht bei denen da im TV.)
Zumute ist einem tatsächlich seltsam und recht achterbahnmässig. Wenn ich in den letzten Tagen darüber nachdachte oder liebe Menschen zum letzten Mal traf, ging mir dies schon sehr nahe. Aus dem Grund bin ich auch nicht nur traurig, hat die Zeit für einen Abschiedsapéro nicht mehr gereicht (auch wenn das eigentlich anders geplant war). Riesengrosses Sorry an dieser Stelle an euch alle, die wir auf jeden Fall gern dabeigehabt hätten!
Wir haben’s einfach nicht mehr geschafft. Unmöglich. Uns lief auch so die Zeit davon – aber lest selbst.
Heute am frühen Morgen die letzten Kisten packen. Danach die Packliste für den Zoll fertigstellen (jede Kiste bekommt eine Nummer und ein Stichwort betreffend Inhalt in Deutsch und Spanisch) und den beiden flinken Männern des Transportunternehmens assistieren – äh, im Weg herum stehen. 🙂
Mittags einen letzten Lunch beim Lieblings-Kebaper in unserer alten Heimat geniessen und die grosse Entsorgungstour mit Hausrat und Allerlei am frühen Nachmittag.
Im Coop nochmals Putzmittel organisieren und in der Drogerie ein Spezialreinigungsmittel für die Ledersachen der Pferde. Dies alles einmal seidenfein über die Zehen krachen lassen mitten im Kebaphouse, und natürlich lieber sterben als laut schreien, obwohl einem eindeutig danach wäre.
Pferde verabschieden (fällt nie leicht, aber noch viel weniger, wenn man die beiden Heiligtümer erst nach einer langen Fahrt in einigen Tagen am anderen Ende von Europa wiedersehen wird – hoffentlich).
Büsi verpflegen und in die Hundetransportbox im Auto verfrachten. Schlüssel hinterlegen. Lieblingswohnung bye-bye Winken.
Um 16.30 den Sködi starten und auf die Autobahn Richtung Bern–Genf steuern.
Alles hinter sich lassen und es doch noch gar nicht so richtig realisieren… Schon ein komisches Gefühl.
Worüber wir seit Monaten sprachen und was unser Denken und Handeln in den letzten Wochen bestimmte, wird nun Wirklichkeit:
ByeBye Switzerland! Wir ziehen für 3 Jahre nach Ronda, Spanien.
Ein lachendes und ein weinendes Auge. Aber nach dem ganzen Stress der letzten Wochen sind wir in erster Linie einfach froh, dass es endlich losgeht. Andalusia, wir kommen!