Wir haben in den letzten Tagen viele Schnee- und Winterbilder unserer Freunde und Familien aus der Schweiz, diversen Orten in Europa, Asien und auch Amerika auf Facebook und WhatsApp bewundert. Und natürlich auch kommentiert. Schliesslich sitzen wir hier ja seit Tagen bei 12 bis 16 Grad in der Sonne. Herz, was willst du mehr?
Winter ist hübsch! Zumindest auf Photos…
Aber dann… wurde es kälter. Und bewölkter.
Und heute früh war es dann soweit: der Schnee hat uns gefunden, resp. eingeholt!
In unserem Garten liegen stolze 20 cm flauschiger, glitzernder (das würde er, würde denn die Sonne scheinen), kalter, aber hübscher Neuschnee!
Wir trauen unseren Augen nicht! Ähnlich ergeht es wohl auch dem Limonero in unserem Garten, dessen Zitronen eine Schneekappe haben, genau wie die letzten Kaki am Baum beim Sitzplatz.
Apropos Sitzplatz: das Sonnendach aus Bambus hat den Jahrhundertschnee leider nicht überstanden. Alcatraz hat nun ein Minus-Dach. Immerhin steht es noch. 🙂
Das Quartier, die Stadt Ronda, oder nein – wahrscheinlich ganz Andalusien – liegen einfach still. Als ob jemand die Welt angehalten oder zumindest verlangsamt hätte… Voll schön. Alles weiss und fluffig.
Wie wir erfahren, geht in Andalusien bei Schneefall einfach gar nichts mehr. Keiner arbeitet, die wenigsten trauen sich auf die Strasse (jedenfalls nicht mit dem verbeulten Auto). Und wenn doch, dann höchstens im Zeitlupentempo. Alles andere ist Risiko. Life is dangerous!
Für uns Kinder der Schweizer Berge ist Schnee ja nicht soo was besonderes. Aber wie er da so in verlockenden Mengen in unserem ganzen Garten liegt, können wir es uns nicht verkneifen: wir bauen einen Schneemann. Den ersten seit vermutlich 25 oder 30 Jahren. Der Schnee ist dank des milden Wetters leicht zu formen, und so haben wir in kürzester Zeit einen stattlichen Nachtwächter vor unserer Haustüre stehen, der uns sogar noch um einige Zentimeter überragt.
Eine Frucht der zahlreichen Orangenbäume, welche unsere Quartierstrasse säumen, muss als Nase herhalten, weil wir keine Karotten vorrätig haben. Oliven werden zu Augen und Mantelknöpfen.
Wir zwei grossen «Kinder» haben eine Sch-Freude an dem Herrn. Doch diese währt nicht lange, der arme Kerl hat gerade mal 3 Stunden durchgehalten im Andalusischen «Winter».
Auf der Fahrt zum Stall sehen wir dann halb Ronda an den Hügeln und Strassenrändern; begeistert am Schlitteln und ebenfalls Schneemänner bauen.
Ronda ist ab heute wohl um einige schneeweisse Einwohner reicher.