Im Februar drehte sich hier bei uns für einige Tage alles um Licht und Farben. Und Pferde. Und Andalusien. Wir hatten Besuch von zwei sehr talentierten Schweizer Fotografinnen: Helene (www.helma-fotos.ch) und Tabitha (www.tr-photography.ch) sind aus unserer winterlichen alten Heimat angereist, um hier etwas Sonne und vor allem viele neue Farben und Lichteffekte einzufangen und den andalusischen Lifestyle zu geniessen.
Es war eine erlebnisreiche und vor allem auch sehr kurzweilige und lustige Woche mit den beiden. Und – zumindest was sie betrifft – auch eine sehr produktive. 🙂
Sie gingen die Reiseplanung andalusisch-entspannt an und liessen vieles auf sich zukommen. Einzige Bedingung war: Fotografieren. Am liebsten von morgens bis abends!
Also haben wir unsere (Stall-)Freunde mobilisiert, um den beiden möglichst viele unterschiedliche Pferde und deren Menschen vor die Linse zu bringen. Zuerst war das Interesse eher verhalten; die meisten fanden sich nicht fotogen genug oder hatten sonstige Bedenken, aber nach etwas Überzeugungsarbeit fanden sich doch viele tierische und auch einige menschliche Modelle.
Es folgte der kniffligste Teil der Mission: die Planung und das Timing. Wer schon einmal versucht hat, sich mit andalusischen Ureinwohnern zu verabreden, kann sich wohl vorstellen, wie das lief. Fotos wollten sie ja alle. Aber die Augen fielen reihenweise aus den Köpfen, als wir die gewünschte Startzeit nannten: 07:45 Uhr in der Früh sollte es losgehen! Da fiel dann schon der eine oder andere aus, weil sie erst noch im Restaurant mit ihren Freunden frühstücken mussten, so zwischen acht und neun. Alles klar!
Ein anderer schwer einzuschätzender Punkt ist Verbindlichkeit und Pünktlichkeit. So nahmen wir sicherheitshalber jeweils zwei Modelle zur selben Uhrzeit, und meistens fand sich auch mindestens eins davon ein. Blöd war dann, wenn andere ganz unspanisch pünktlich bereitstanden und vertröstet werden mussten… Umgekehrt passierte es aber auch, dass niemand bereit war (nicht nur bei Eingeborenen!).
Also machten Patric mit Major und ich mit Bonita den Anfang. So konnten sich die beiden Fotokünstlerinnen schon mal entspannt auf die andalusischen Licht- und Naturbegebenheiten «einschiessen» (Prozessionsspinnerraupen inklusive). Major und Patric posierten in der aufgehenden Sonne im Pinienwald, am Klippenweg und im Gestrüpp, als würden sie dies täglich machen, und die entstandenen Bilder können sich mehr als sehen lassen. Kein Wunder, bei zwei so talentierten Kamerafrauen!
Es folgten Bonita und ich, sowie zwei Stallfreundinnen mit ihren Pferden. Danach war erstmal Mittagspause. Und wir alle ziemlich k.o.: Patric vom Posen, ich vom organisieren, rennen, SMSen mit Models und die Fotografinnen vom Herumklettern in unseren steinigen Hügeln. 🙂
Also gab’s nach einer kurzen Sight-Seeing-Tour durch Ronda im Städtchen ein köstliches Mittagessen bei unserem einen Lieblings-Pizzaiolo.
Während die beiden Siesta machten und erste Bilder sichteten und bearbeiteten, machten wir einen Sprint-Spaziergang durch die Olivenhaine in der Umgebung. Das (Wunsch-)Ziel unserer kreativen Gäste war ein Olivenhain mit möglichst viel roter, unbewachsener Erde für das Paarshooting am Abend mit unseren Freunden Margrit und Udo.
Gefunden, heimgeflitzt, gemeldet, und kurz darauf den gleichen Weg nochmals mit dem Traumpaar und unseren Fotokünstlerinnen gegangen. Im wundervollen Licht der untergehenden Sonne liessen sie ihrer Kreativität freien Lauf, während Udo und Margrit geduldig und mit viel Humor vor der Kamera wirkten. So entstanden zauberhafte, liebevolle Bilder von den beiden.
Am nächsten Morgen waren zu früher Stunde Pferde-Reiter-Shootings angesetzt mit traditioneller andalusischer Tracht und Reitweise.
Die Amazonen machten es spannend und liessen mich bangend bis kurz vor acht allein im Stall warten; also putzte ich vorsichtshalber schon mal Major und Bonita, weil ich irgendwann nicht mehr so ganz daran glaubte, dass die beiden Chicas rechtzeitig vor die Objektive kommen würden.
Doch wir wurden eines besseren belehrt! Elena und Rocio trotzten der frischen Kühle der frühen Morgenstunde und lieferten grossartige Fotosujets ab; die Fotografinnen (okay, nicht nur sie!) waren begeistert.
Anschliessend wurde es sportlich: Freilaufbilder im grossen Auslauf. Patric absolvierte eine nette Laufdistanz, um die Pferde in der gewünschten Richtung nach Angabe der Regie (Tabitha und Helene) durch den Auslauf zu dirigieren, während ich beim Express-Putzen und Striegeln der Jungstuten half.
Die Pferde, die Fotografinnen und Patric gaben alles – und das Resultat lässt sich sehen. Andalusische Pferde in ihrer ungezähmten Schönheit, Kraft und Eleganz auf Bildern für die Ewigkeit festgehalten.
Ein paar tausend Bilder waren nun auf den Speicherkarten und wollten gesichtet und bearbeitet werden. Und so gab es eine kreative Pause für die Foto-Artistinnen. Am nächsten Abend standen wir dann selber nochmals für ein Paarshooting vor der Kamera, an einer Wunschlocation von Helene und Tabitha. Es gab romantische Fotos vor traumhafter Kulisse – andalusischer Sonnenuntergang mit allem. 🙂
Am Freitag packten unsere Lichtzauberinnen dann ihre Kameras und Computer ein und zogen weiter, an den Atlantik.
In unserem Haus wurde es still… Die letzten Tage waren so kurzweilig und lustig – was haben wir gelacht! Die «steihärte Sieche» sind nun unsterblich und auch eine neue Business-Idee steht im Raum (bleibt aber geheim)…
Die Woche war auf der ganzen Linie ein Highlight.
Merci vo Härze för euche Bsuech, s› esch eifach total lässig gsi! <3
Jederziit wieder…!